Zur großen Freude der Verantwortlichen und des Seesener Ensembles um Claudia Schaare waren an diesem sommerlichen Sonntagabend nahezu einhundert Musikinteressierte in die Bornhäuser Kirche gekommen. Wie schon im letzten Jahr erwartete alle Gäste ein Perspektivwechsel, der damit begann, dass die Sitz- und damit auch die Blickrichtung neu war. Die Kirchenstühle waren umgedreht und alle Besucherinnen und Besucher schauten während des einstündigen Konzertes nicht –wie üblich- zum Altar, sondern gen Kircheneingang, hoch zur Empore.
So konnte man das „namenlose Ensemble“ (das noch keinen Namen hat) hören und eben teilweise auch sehen.
Claudia Schaare, die seit frühester Jugend in der St. Catharina Kirche ein Stück weit zu Hause ist und mit der „Fischer&Krämer“-Orgel sehr vertraut, hat diese auf besondere Weise zum Erklingen gebracht und außerdem gekonnt informativ das Programm moderiert, das sie gemeinsam mit den Hausbewohnern aus dem „Loudglen“ überlegt und einstudiert hatte.
Und das Programm war vielfältig – sowohl von der Auswahl der Musikliteratur als auch von der Instrumentenzusammensetzung.
Orgel und Schlagzeug, Vibraphon und Hang (Kai Wabnitz); Sopransaxophon (Friederike Heunecke) und Orgel; Posaune, Bassklarinette (Claudia Golke) und Orgel – immer wieder gab es neue Klänge. Es war laut und poppig mit der Orgel- und Schlagzeugmusik von „Coldplay“, himmlisch-galaktisch wie „Unter dem Sternehimmel“, meditativ-ruhig als der „little prayer“ erklang, berührend und „einfach schön“ als das Sopransaxophon klar und elegant mit der Orgel den Kirchraum erfüllte und biblisch-bildlich als die Posaune mit der Orgel „Jerusalem“ spielte. Und am Ende spielten alle Instrumente gemeinsam die bunte „Rainbow Connection“.
Im Anschluss an dieses Musikerlebnis blieben viele Gäste noch zum Empfang, den das Bornhäuser „Bodenpersonal“ wieder einmal mit viel herzlichem Engagement, köstlichen selbstgemachten Leckereien und Kaltgetränken vorbereitet hatte.
Und dann, lange nach Sonnenuntergang, verließen auch die letzten Gäste die Kirche - quasi „erhobenen Hauptes“ ob des Persepktivwechsels mit der beschenkten Musik von oben und des freudigen, geselligen Zusammenseins – beglückt im Herzen und weiter auf der Suche nach Sternschnuppen und anderen Freuden, die vom Himmel geschenkt werden.